Zunehmend stehen Unternehmen heute unter Wettbewerbsdruck. Maschinenbauer und Anlagenbetreiber müssen daher das Potenzial von Daten besser ausschöpfen. „Es geht darum, Daten zu nutzen, um mehr Transparenz und eine Produktivitätssteigerung zu erreichen“, bestätigt Dr. M. Meyer. „Daten können zum Beispiel dazu genutzt werden, um weniger Energie und Material zu verbrauchen sowie weniger Ausschuss zu produzieren.“ Darüber können laut dem Hilscher-Manager mit den richtigen Daten im Rahmen von IIoT und Industrie 4.0 maschinenbezogene Services oder sogar neue Geschäftsmodelle angeboten werden. Anlagen produzieren mehr Daten, als derzeit durch viele Unternehmen genutzt werden. Daher gibt es ein großes Reservoir an Daten, auf das man zurückgreifen kann. „Zuerst muss man allerdings an die Daten herankommen“, stellt Dr. M. Meyer heraus. „Es ist durchaus komplex, solche Lösungen von Null an zu entwickeln, um Daten bei kurzen Zykluszeiten abzugreifen, ohne dabei eine nennenswerte Last auf den Netzwerken zu erzeugen.“
Wenn die Daten gesammelt werden können, dann beginnt die Phase der Lösungsentwicklung. Es werden Anwendungen entwickelt, um aus den Erkenntnissen Nutzen zu ziehen. Dies bleibt laut dem IoT-Experten am besten in der Hand der Anwender: Die Maschinenbauer und Anlagenbetreiber wissen am besten, welche Lösung wirklich zu Nutzen führt.“
Datenvorverarbeitung an der Edge
Dabei muss die Skalierung beim Roll-out von IIoT-Projekten beachtet werden: „Keinesfalls ergibt es Sinn, alle Rohdaten über das Internet zu schicken“, bekräftigt der Hilscher-Manager. Erforderlich sei vielmehr eine Datenvorverarbeitung an der Maschine an der Edge: „Hier werden die Daten aggregiert, um dann nur Erkenntnisse zu übertragen.“ Für Dr. M. Meyer gilt: „Nicht alle Daten gelangen zur Software, sondern die Software kommt zu den Daten. „Wir haben heute einen anderen Update-Zyklus“, erläutert Dr. M. Meyer. Alle paar Wochen gibt es Software-Updates für funktionale Erweiterungen, zur Fehlerbehebung oder zur Verbesserung der Cyber-Sicherheit.
Auch werden Konfigurationsänderungen über Software-Updates vollzogen. „Kunden können sich zu einem späteren Zeitpunkt dazu entschließen, Services zu nutzen und diese aus der Ferne freizuschalten“, ergänzt der Hilscher-Experte. Es ist heute seiner Ansicht nach unrealistisch, dass Techniker zur Maschine fahren, wenn die Kunden weltweit verteilt sind: „Die Maschinen müssen aus der Ferne überwacht und am Laufen gehalten werden.“