Die bewährte Ethernet-Technologie macht ethernetbasierte industrielle Netzwerke sehr robust gegenüber Störeinflüssen. Dennoch kommt es auch hier zu unerwarteten Störungen, so dass im Ernstfall eine schnelle Möglichkeit zur Fehlersuche vorhanden sein muss. Im Gegensatz zum klassischen Feldbus kann bei den Daisy-Chain verkabelten Ethernet-Netzwerken ein Diagnosegerät nicht einfach an einer beliebigen Stelle des Busses eingeklinkt werden, da nicht an jeder Stelle des Netzwerks alle Telegramme erfasst werden können. Meist findet ein Netzwerkabgriff daher unmittelbar hinter dem Controller statt. Das Einfügen eines Analysegeräts in eine Ethernet-Verkabelung erfordert dabei aufgrund der verwendeten Punkt-zu-Punkt-Verkabelung ein Auftrennen der Ethernet-Verbindung, was dann einen Abbruch der Kommunikation und einen Stillstand der Anlage verursacht.
Um ein Auftrennen der Ethernet-Verbindung zu vermeiden, gestattet der netMIRROR Test-Access-Point (TAP) eine kontinuierliche Spiegelung des Ethernet-Verkehrs, ohne das Netzwerk zu beeinflussen. Gewöhnlich wird ein permanenter TAP direkt am Controller installiert, um den unterbrechungsfreien Anschluss eines Diagnosegerätes im laufenden Betrieb zu ermöglichen. Überdies bieten TAPs durch ihren passiven Aufbau Schutz vor möglichen, unbeabsichtigten Störungen durch ein angeschlossenes Diagnosegerät oder einen PC zur Telegrammaufzeichnung.
Im Vergleich zu Switches mit aktiviertem Mirror-Port, sorgen TAPs dafür, dass dasTiming des Netzwerkverkehrs eingehalten wird und bei hoher Netzwerklast oder Telegrammfehlern keine Telegramme verworfen werden.